Informationen über die Wikinger

Jeder hat schonmal irgendetwas über die Wikinger, jenem kriegerischen Volk aus dem hohen Norden Europas gehört. Vieles davon hält allerdings einer näheren Betrachtung nicht Stand und entpuppt sich als Unwahrheit bzw. Vorurteil. Ein paar Aussagen wollen wir hier darstellen.

 

 

Wikinger waren ein plünderndes, blutgieriges Volk

Zuerst einmal waren die Wikinger kein Volk. Genau betrachtet leitet sich das Wort von der Bezeichnung "Vikingr" ab. So wurden die Teilnehmer einer "Viking" bezeichnet, jenen teilweise sehr langen Fahrten durch ganz Europa. Zwar wurde auf solchen Fahrten bei günstiger Gelegenheit auch ein lohnendes Opfer ausgeraubt, hauptsächlich waren es aber Handelsfahrten. Die "Wikinger" handelten nämlich mit nahezu Allem, was man per Schiff transportieren konnte und kamen auf diesen Reisen sogar bis in das entfernte Byzanz und den Norden Afrikas.

 

Wikinger trugen Helme mit Hörnern drauf

Das ist eines der am weitesten verbreiteten Vorurteile. Abgesehen von ein paar einzelnen rituell genutzten Helmen trug kein Wikinger Hörner. Diese wären beim Kampf extrem unpraktisch und sogar gefährlich für den Träger, da Hiebe auf den Kopf eher zu den sensiblen Bereichen hingeleitet wurden als von ihnen weg. Der Mythos geht auf die Wagner-Opern zurück, in denen den Wikingern Hörner verpasst wurden, um sie auf der Bühne größer und martialischer aussehen zu lassen.

 

Wikinger tranken gerne Met

Grundsätzlich stimmt diese Aussage. Met war sehr beliebt, aber auch leider sehr kostbar. Daher konnten nur wirklich reiche Wikinger ab und zu als besonderen Genuss einen Schluck Met trinken oder ihn den Göttern opfern.

 

Wikinger waren groß gewachsen

Kommt drauf an, was man als groß betrachtet. Für heutige Verhältnisse waren sie eher unteres Mittelmaß. Vergleicht man aber die Wikinger (also diejenigen, die weite Fahrten machten) mit der übrigen Bevölkerung Europas zu jener Zeit, waren sie tatsächlich sehr groß. Ob das allerdings mit der vergleichsweise proteinreichen Nahrung (viel Fisch etc.) zusammenhängt oder einfach daran, dass nur die Größten und Kräftigsten auf eine Fahrt mitgenommen wurden, ist bisher unbekannt.

 

Wikinger betrieben Sklaverei

Ja, es gab bei ihnen unfreie, die Thraells genannt wurden. Ihr Leben war aber nicht so miserabel, wie viele sich das bei den früheren amerikanischen Südstaaten vorstellen. Sie konnten sich auf dem Hof frei bewegen, aßen Abends mit ihren Herren zusammen und wurden allgemein vergleichsweise gut behandelt. Auch konnten sie Besitz ansammeln und sich sogar freikaufen, ein sozialer Aufstieg war also möglich.

 

 

Einen guten Einblick in die Welt der Wikinger liefern folgende Reportagen: